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Dienstag, 15. Februar 2011

Thais und das große Geld

Thailand. Bangkok. Viel gehört über die Thai: unfreundlicher und genervter gegenüber Touristen. Sie würden nur das Geld sehen. In der Khao San Road, der größten Backpacker-Straße Südostasiens, bieten aber auch massig Auswärtige massig Gründe für’s große Geld.
Khao San Road
Hotels und Gästehäuser reihen sich aneinander, Bars übertrumpfen sich gegenseitig mit ihren Soundanlagen und all die Klamottenhändler bieten einfach nur same same an. Schlabberhosen (auch Backpackerhosen genannt, weil sie sau bequem sind, aber null formen, nur hängen), Shirts mit fetten Aufdrucken oder Kirschen drauf, Ohrringe, Armbänder, handgefertigte Ledertaschen (die riechen noch frisch), Kleider mit Blümchen und Punkten, aber auch einfarbig im casual Look. Nichts für Mädels, zu viel Auswahl, zu viel Schönes und zu günstig. Nichts für Reisende mit einem Backpack, der schon kaum zugeht, und für solche, die Südostasien am Anfang einer einjährigen Weltreise stellen. Also nichts für uns! Aber wir konsumieren trotzdem. Wir schwimmen mit im Strom. Handeln macht Spaß, aber kein Thai-Händler rennt einem nach. Der nächste Käufer findet sich ja garantiert.

Das große Geld Teil II wird in den Bars und Clubs gemacht. Ein kleines Bier kostet 100-120 Baht (drei bis vier Euro) – Spitzenreiter in Sachen Preise für Südostasien. Wer nicht konsumiert, fliegt. Wer zu langsam konsumiert oder sich gar rein teilt, fliegt auch. Unfreundlichkeit und das große Geld eben.
Raus aus der Khao San und deren Umgebung, rein in die Innenstadt, Downtown. Bangkok wird hier höher, Wolkenkratzer reihen sich aneinander, weitere entstehen.

McDonalds, KFC, Boots, Tesco… westliche Firmen überall, westliche Produkte sprießen und werden von den Thais geliebt. Die Burger-Generation schiebt sich durch die Straßen, wohlgenährt die einen, fettleibig die anderen. Kinder eingeschlossen. Essen steht in Thailand generell ganz weit vorne. Frühmorgens eine Nudelsuppe, mittags gebratener Reis oder Nudeln, abends Pad Thai oder ein scharfes Rotes oder Grünes Curry. Die Burger-Generation lässt den Reis auch gerne mal sein und orientiert sich gen Westen.
Schwebebahn
Ab Sonnenuntergang öffnen die Bars: Ladyboy-Shows sind nicht selten
Zwischen Wolkenkratzern und Menschenmassen: Tempelanlagen
Vorgemacht hat es die Wirtschaft. Thailand ist Südostasiens Vorzeigeland. Es boomt, wenn auch die Wirtschaftskrise Risse zurückgelassen hat. Schwebebahnen schlängeln sich durch und teils über der Stadt entlang, uniformierte Thai mit Handy, Blackberry oder Notebook in der Hand sorgen für den Anschluss an Industrienationen, Studenten und Schüler pauken in einer McDonalds-Filiale für den nächsten Tag. Downtown bietet ein anderes Bangkok. Eine Hauptstadt eines lebendigen Landes im Wandel. Und immer das große Geld vor Augen. Unfreundlich sind sie denoch nicht. Nur einige. So wie überall eben. Schon gar nicht die Frauen und Männer mit ihren Straßenständen, die noch immer ein authentisches Thailand-Bild erzeugen. Selbst in Bangkok. Und so wie in anderen südostasiatischen Hauptstädten (Phnom Penh, Saigon, Vientiane...) auch.
Straßenverkäufer in China Town

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