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Dienstag, 28. Dezember 2010

Die südliche Zentralküste: Nha Trang und Mui Ne

Merry Christmas aus dem Sailing Club in Nha Trang
Wir nähern uns Weihnachten und damit der südlichen Zentralküste. Wir stoppen für ein paar Tage in Nha Trang, dem ehemaligen Strandparadies amerikanischer GI’s.  Der Strand ist schön, die Promenade von Kokosnusspalmen gesät (angeblich sterben in Vietnam mehr Menschen durch herunterfallende Kokosnüsse als durch einen Motorbike-Crash) und die Stadt wirkt durch ihre unzähligen Beach-Shops und westliche Restaurants sehr touristisch. Zumindest so lange man sich auf den Touri-Staßen aufhält. 

Nach unserem Friseurbesuch
Nha Trang lockt viele Aussteiger. Viele englische Muttersprachler lehren an der Uni. Etwa 15.000 Studenten besuchen dort die Hochschule. Die Wohlhabenderen schicken ihre Kids aber lieber nach Hanoi oder Saigon – wie Ho Chi Minh City von den Südvietnamesen fast nur genannt wird. Um sechs Uhr in der Früh geht’s los. Mittags dann drei Stunden Pause - dann wird gegessen und geschlafen - danach wird bis in die Abendstunden gepaukt. Die lehrenden Aussiedler arbeiten dreimal wöchentlich und verdienen bei zwölf Stunden Unterricht mehr als jeder Durchschnittsvietnamese (etwa 50 USD). Englisch boomt. Denn Vietnams Wirtschaft geht seit den letzten Jahren steil bergauf. Englisch entwickelt sich also zu einem wichtigen Gut.

26 Prozent der Bevölkerung ist unter 15 Jahre, gerade einmal sechs Prozent über 65 Jahre. Vietnams Durchschnittsalter liegt bei etwa 27 Jahre; die Deutschen sind knapp 44 Jahre alt. Das spiegelt sich jeden Tag auf den Straßen wider. Überall sind Kinder, jüngere, ältere. Sie hocken auf dem Boden, spielen oder beobachten die Straße vor ihnen. Und dann winken sie den wenigen Andersaussehenden zu. Wie uns.
Fast jede Frau hält ein Kind im Arm oder an der Hand. Auf ihren Motorbikes klemmen sie die Kleinen zwischen sich. Bevor die Kids aber Motorbike lernen, sind sie mindestens schon einmal Fahrrad gefahren. Autos sind meistens Taxis oder große Toyota-Geländewagen (Besitzer sind fragwürdig, entweder Parteiangehörige oder  anders zu Geld gekommen).
In Vietnam zählen Zweiräder. Ohne Mundschutz fahren allerdings nur wenige Vietnamesen. Die Luft ist schmutzig. Zu viele ungefilterte Abgase. Für uns ist es schwer zu atmen. Es ist unangenehm – oder vor allem ungewohnt. Um die Umwelt wird sich wenig geschert. Müll wandert ganz selbstverständlich auf die Straße oder hinters Haus. Viele Strände sind ziemlich verdreckt. Oft werden Abwasser direkt ins Meer geleitet – zehn Meter entfernt von einem Strandresort. So wie in Mui Ne, unserer weiteren Station und unserer Bleibe über Weihnachten.
Der liegende Buddha in Nha Trang






 
Mui Ne - (russisches) Kitesurf-Paradies
Fischer in den frühen Morgenstunden

unser Privatstrand
ein altes Fischerdorf

rote Sanddünen in Mui Ne

Wir hatten uns auf ein beschauliches Mui Ne eingestellt. Ein paar Kitesurfer und mehr nicht. Aber es kam anders… Willkommen im russischen Strandparadies. Überall Kyrillisch. Und natürlich überall Russen. Schön, dass man uns gleich immer auf Russisch anspricht. Mui Ne sprießt nur so von Resortanlagen – aber auch kleinere Hotels am Strand bieten Privatstrände zu sehr erschwinglichen Preisen. Also haben wir uns einen Bungalow gegönnt: Tür auf, zehn Meter (ungelogen) laufen und beide Füße im Meersand haben. Weihnachten bei 30 Grad. Wenn wir es nicht am Datum sehen würden, hätten wir es wohl vergessen. Weihnachtsstimmung haben wir nicht. Aber das muss es ja auch nicht. Denn alle Jahre wieder…

Weihnachten am Strand

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