Beliebte Posts

Freitag, 8. Juli 2011

Esperance: Viel mehr als man denkt



Es gibt viele, die Esperance noch nie wirklich verlassen haben. Und wenn, dann sind sie nach einigen Jahren zurueck gekommen. Zurueck in ihren westautralischen Heimatort Esperance. Jenem kleinen Ort, der sich in der Bucht der 100 Inseln (Bay of Isles) erstreckt, etwa 700 Kilometer suedoestlich von Perth.

Sie, Esperances‘ Bewohner, lieben es hier: seine Straende, seine Inseln, seine Seenlandschaft, eben die Natur. Und damit uebertreiben sie keineswegs. Die Straende sind schneeweiss, das Wasser tuerkis und blau gefaerbt. Nur etwa eine dreiviertel Stunde Autofahrt entfernt liegt der Cape le Grand Nationalpark

Mit etwas Glueck (luck) teilt man sich den dort in der Lucky Bay den Strand mit ein paar faulenzenden Kaengeruhs. Oder man geniesst einfach den feinen Sand, der bei jeder Bewegung lustig quietscht. Nicht umsonst wurde Lucky Bay zum weisstesten Strand ganz Australiens gekuert.
Lucky Bay


Viele Einheimische kommen in den Cape le Grand zum Campen, fahren mit ihren Fischerbooten raus, rauschen mit 4-Wheelers wie Quads oder Jeeps ueber Felsen und Sandduenen oder entdecken die kleinen, versteckten Buchten, beobachten den orangefarbenen Sonnenuntergang und die endlose Aussicht in ein endloses Land. Abends dann sitzen alle beim Lagerfeuer, trinken reichlich und geniessen den hell leuchtenden Sternenhimmel. Das ist Esperance. Das ist Western Australia. Das ist Australien.


Der Ort selbst ist beschaulich: Das Ortseingangsschild verspricht 14.500 Australier – und damit sind auch schon alle Farmer im Umkreis von 100 Kilometer eingeschlossen. Machen wir uns also nichts vor: Esperance ist ein Dorf. Hier gibt es drei Pubs, einen Nachtclub und einen McDonalds: in paar Einkaufsmoeglichkeiten und ein Kino. Wer abends was erleben moechte, ist hier sicherlich falsch. Es geht also nicht um Esperance selbst, sondern um die Gegend rund herum.

Nicht umsonst zieht dieser kleine westaustralische Ort viele Touristen an. Einmal den Great Ocean Drive fahren und einfach die unglaubliche Aussicht auf die vielen kleinen Buchten, Inseln und Straende geniessen. Der Twilight Beach beispielsweise zaehlt zu den beliebtesten Straenden Australiens. Umgeben von runden, abgetragenen Felsen, weissem Sand und blauem Wasser laesst sich problemlos der Alltag vergessen.

Twilight Beach
Besonders in den Sommermonaten trifft sich an Esperance Straenden eine recht beachtliche Surferszene. Denn hohe Wellen gibt’s das ganze Jahr und eine erfrischende Seebriese sorgt fuer eine angenehme Erfrischung. Im Sommer klettern die Temperaturen nicht selten auf ueber 40 Grad; im Winter, also von Juni bis September, kuehlt es sich durchaus bis auf unter zehn Grad ab und das sonst so erfrischende Windchen in der warmen Jahreszeit wird schnell zum Hassobjekt Nummer eins.
Sammy, der Seeloewe
Naturliebhaber kommen hier definitiv auf ihre Kosten: Pinguine, Seeloewen (der dickste Seeloewe tummelt sich nahe der Jetty und heisst Sammy), Seeadler, Wale oder Delfine; nach einer Bootstour rund um die Inseln kann man wohl eine beachtliche Anzahl an Tieren beobachten. Und wenn nicht, dann hat die Natur selbst fuer vieles entschaedigt. Der Ort Esperance bietet sicherlich nicht viel. Doch immer noch mehr als man denkt.

Die Autorin verabschiedet sich nach drei Monaten von Esperance. Sie hat hier im Pier Hotel als Bardame gearbeitet. „The Pier“ ist der einzig Nachtclub im Ort und das einzige Pub, das einigermassen besucht ist. Es gibt so viel mehr zu erzaehlen, von all den Bewohnern, die taeglich ins Pub kommen, all ihre Geschichten aus deren Leben. Doch all dies ist mindestens einen weiteren Blogeintrag wert.